ungesagtes / unsagbares
27.01. – 25.02.2023
Miro Boehm, Léni Chons, Vivien Jester, Zahrenar
Ein Druck auf der Brust, ein Ziehen im Nacken, ein verlegenes Lachen, eine Ohnmacht, die das Unsagbare begleitet. Worte, die mir auf der Zunge liegen, mir aber nicht über die Lippen kommen wollen. Ein beklemmendes Gefühl für mich und mein Gegenüber, eine unüberwindbar scheinende Distanz zwischen uns.
Ist es die Angst vor der Zurückweisung, die uns davon abhält, Dinge auszusprechen? Dabei ist es doch das Unausgesprochene, was uns auf Distanz hält. Was geschieht, wenn das scheinbar Unsagbare ausgesprochen wird? Hat es das Potential, etwas Lebensbejahendes zu kultivieren und Heilung erfahrbar zu machen? Kann das Teilen von Unsagbarem eine tiefere Begegnung ermöglichen und die Verletzlichkeit sich in eine Verbundenheit transformieren? Wie würde sich durch das vermehrte Kommunizieren von Verletzlichkeiten unser Leben, unsere Gesellschaft und unser System verändern? Und wer darf überhaupt etwas sagen?
Etwas sagen oder nicht sagen zu können, ist politisch. Hierzulande zeigt sich Unsagbarkeit oft in zwischenmenschlichen Beziehungen, während sie das Leben von Menschen in Ländern, die eine strukturelle Unterdrückung erfahren, auf gesellschaftlicher Ebene beeinflusst.
Mit dieser Ausstellung möchten wir mit Hilfe unterschiedlicher Ausdrucksweisen unsere Verletzlichkeit offenlegen, Dinge aussprechen, die ungesagt geblieben sind und uns an das Unsagbare heranwagen. Wir möchten dem Unausgesprochenen einen Raum geben und euch dazu einladen, euer eigenes Ungesagtes zu reflektieren.