03.03. – 02.04.2023
Calman, Sylvain Gelewski, Elektra Tzamouranis
Der Raum für Sichtbarkeit präsentiert “Naked in the Woods”, eine Ausstellung von und mit Calman, Sylvain Gelewski, Elektra Tzamouranis und jener drei ihre Malerei.
Kuratiert von Cora Lou Gercke kommt aus jeder Position allen voran die Figur – völlig naked in den Woods der Abstraktion, hier berät sie sich wärmstens, denn es ist kalt da draußen – und findet statt.
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The Raum für Sichtbarkeit presents „Naked in the Woods“, an exhibition by and with Calman, Sylvain Gelewski, Elektra Tzamouranis and their painting – curated by Cora Lou Gercke.
From each position, first and foremost the figure emerges – completely naked in the woods of abstraction, here it deliberates warmly, because it’s cold outside – and takes place.
Poster by @eskofier_sonne
18.11. – 17.12.2022
Ana Eloísa Sommer-Madison, Clara da Cruz Mendes, Hannah Lansburgh, Kaddi:H, Lisa Karolin Winzler
Die Künstlerinnen des Kollektivs Please Scream Inside Your Heart präsentieren mit „Dear Need“ ihre dritte Ausstellung, in der sie sich menschlichen Bedürfnissen zuwenden. Während sie Bedürfnisse als den Motor anerkennen, der die Maschinerie des Lebens am Laufen hält, reflektieren sie gleichzeitig über das Verhältnis von Wollen und Brauchen. Welches Bedürfnis versteckt sich hinter einem Begehren? Welche Bedürfnisse sind mit Scham verbunden? Wann wirken sie einschränkend? Wessen Grenzen werden überschritten, wenn sich unterschiedliche Bedürfnisse in die Quere kommen?
eng
With „Dear Need,“ the artists of the collective „Please Scream Inside Your Heart“ present their third exhibition in which they focus on human needs. While acknowledging needs as the engine that keeps the machinery of life running, they simultaneously reflect on the relationship between wants and needs. What need is hidden behind a desire? What needs are associated with shame? When do they have a restrictive effect? Whose boundaries are crossed when different needs get in the way?
16.06.22 – 16.07.22
Kallirroi Ioannidou, Lexia Hachtmann, Oscar Veyrunes, Solveig Schmid
Bisous XX kann die Signatur unter einer kurzen Notiz sein – oder der Gruß am Ende einer oberflächlichen Textnachricht: Man sieht sich, Küsschen links, Küsschen rechts. Oder impliziert die flüchtige Abschiedsformel vielleicht doch mehr Intimität, als es zunächst scheint?
Lexia Hachtmann, Kallirroi Ioannidou, Solveig Schmid und Oscar Veyrunes beschäftigen sich im Rahmen von Bisous XX mit Nähe und Zärtlichkeit im weitesten Sinne: Mal offen und plakativ, mal subtil und unterschwellig.
Titelgebend ist Oscar Veyrunes‘ Installation „Bisous XX“, für die der Künstler Alltagsgegenstände kombiniert, denen Erinnerungen, Hoffnungen oder Wünsche innewohnen. So entsteht ein abstraktes Narrativ: Die Objekte, die Veyrunes in Berlin, Paris, Marseille und Bruchköbel gefunden hat, bringen ihre persönlichen und allgemeinen Geschichten mit sich und ermöglichen eine spielerische Annäherung an Themen wie Konflikt, Bindung, Identität oder Leidenschaft. Etwa dann, wenn nach und nach Rost an einer Metallkette emporsteigt, als wandere er sehnsüchtig seinem Ziel entgegen. Aber was verspricht der Schlüssel, der zwischen den beiden Polen, dem Vorher und dem Nachher, eingefräst ist?
Solveig Schmids Gemälde „more than liquid“ zeigt die Vereinigung zweier Seiten, die miteinander zu verschmelzen scheinen. Wie bei einem ersten Kuss geschieht dabei weit mehr als nur der Austausch von Flüssigkeiten. Gedanken und Sinneseindrücke lassen die Grenzen von Innen und Außen verschwimmen. Aber auch das Material der Leinwand bietet mit seiner natürlichen Farbigkeit eine Fläche, die die Ausdehnung von Ölfarbe und Gegenstand bewirkt. Das intensive Blau wirkt stark vergrößert, wie die Nahaufnahme einer chemischen Reaktion. Vielleicht ist es die Veränderung von Aggregatzuständen oder Materie, die man hier beobachten kann. Oder sogar noch mehr – die Erweiterung der Idee eines reduzierten Farbspektrums.
Kallirroi Ioannidou evoziert mit ihrem Gemälde „Thinker“ und der Skulptur „Interaction“ zwei vermeintliche Gegensätze, die seit jeher bestehen: Kopf gegen Herz, Denken versus Handeln. Trotz ihrer Polarität beziehen sich beide Arbeiten deutlich aufeinander: Die gemalte Figur, die isoliert mit sich alleine zu sein scheint, verschmilzt als Skulptur mit einem anderen Körper. Fast so, als würde die Keramik das fortführen, was die Malerei nur andeutet. Das ist besonders in Zusammenhang mit Ioannidous Praxis bemerkenswert: Die Künstlerin arbeitet skulptural, malerisch und zeichnerisch – wobei diese Phasen aufeinander aufbauen und sich gegenseitig bedingen.
Die vier quadratischen Arbeiten von Lexia Hachtmann sind Teil der Serie „Big fantasies on small canvases“. Die Künstlerin stellt Fantasien dar, die durch das kleine Format leicht verborgen werden könnten. Die Motive sind häufig intim, zeigen Berührungspunkte und Beziehungsmomente. Mal im Tanz oder in der Umarmung, mal auf Abstand oder durch Handschuhe geschützt. Ganz unmittelbar zeigt sich hier die Wechselwirkung von Nähebedürfnis und der damit verbundenen Verletzbarkeit. Hachtmanns Arbeiten erinnern an die Tradition der Boudoirmalerei, in der erotische Miniaturen für private Räume angefertigt wurden. Eine Form von Nähe entsteht aber auch dann, wenn man eng an die Arbeiten herantritt um sie genau zu betrachten.
Nach über zwei Jahren Abstand und Zurückhaltung darf nun umarmt oder geknutscht werden. Wer heute noch küsst oder ans Küssen denkt, sei aber vorgewarnt: Aus einem flüchtigen Kontakt können große Gefühle entstehen. So sang auch schon Sophia Loren 1960: „Zou Bisous Bisous, Zou Bisous, Zou Bisous, means that I love you“
In diesem Sinne: Bisous, wir sehen uns, bis bald. (Text: Julia Meyer-Brehm)
18.03.22 – 26.03.22
Elke Burkert, Christina Huber, Amira Rafat Kicherer